Die drei mittelhessischen Hochschulen – die Justus-Liebig-Universität Gießen, die
Philipps-Universität Marburg und die Technische Hochschule Mittelhessen – haben
zur Stärkung der regionalen Verbundbildung und Schaffung zukunftsweisender Strukturen
zur Forschungs- und Nachwuchsförderung mit Unterstützung des Landes
Hessen den
Forschungscampus Mittelhessen
gegründet. Hierfür sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt an den Universitäten jeweils
zwei Professuren mit Entwicklungszusage in „emerging fields“ der Spitzenforschung
zu besetzen. Verortet werden die Professuren in den jeweiligen Fachbereichen.
In diesem Rahmen ist im
Fachbereich Medizin der
Justus-Liebig-Universität Gießen zum nächstmöglichen Zeitpunkt die
W2-Professur für Biomedizinische
Informatik und Systemmedizin
unter Beachtung des § 64 Abs. 1 und 4 HHG für die Dauer von fünf Jahren zu
besetzen; es gelten die Einstellungsvoraussetzungen nach § 62 HHG. Im Falle der
Bewährung, die gem. § 64 Abs. 2 HHG in einem Evaluationsverfahren festzustellen
ist, wird die dauerhafte Übertragung einer W3-Professur zugesagt.
Die Professur soll in das geplante fachbereichs- und hochschulübergreifende „University
Center for BioMedical Informatics“ mit den Kompetenzen Bioinformatik, Medizininformatik
und Computational Modeling integriert werden. Sie wird an der Schnittstelle
zwischen Bioinformatik und Medizininformatik angesiedelt sein. Zu den wissenschaftlichen
Kernaufgaben der Professur gehört es, in einem systemischen Ansatz Big Data
aus – Omics Untersuchungen (Epi/Genomics, Transcriptomics sowie Proteomics
und/oder Phenomics) sowohl aus präklinischen als auch aus klinischen Modellen mit
longitudinalen phänotypischen Patientendaten zu Krankheitsverlauf und Therapieansprache
zu integrieren. Ziel soll es in einem interdisziplinären Ansatz mit den anderen
Mitgliedern des „University Center for BioMedical Informatics“ sein, Algorithmen und
mathematische Systemmodelle zur Auswertung multivariater biomedizinischer Daten
zu entwickeln, die neue Einblicke in Pathomechanismen der Krankheitsentstehung
und -entwicklung liefern und prä- und klinische/translationale Forschung unterstützen.
Zu den Aufgaben der künftigen Stelleninhaberin/des künftigen Stelleninhabers gehört
die kompetente Vertretung des Faches in Forschung und Lehre in seiner vollen Breite
im Fachbereich Medizin.
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber sollte in dem Bereich bioinformatische/-medizinische
Datenanalyse und/oder Modellierung durch herausragende international
anerkannte wissenschaftliche Leistungen ausgewiesen sein. Eine inhaltliche und
strukturelle Einbindung in das interdisziplinäre „University Center for BioMedical Informatics“
wird vorausgesetzt. Eine enge Kooperation mit den Instituten und Kliniken
des Fachbereichs sowie besonders innerhalb der bestehenden Schwerpunkte des
Fachbereichs – kardiopulmonales System, Infektion, Inflammation und Immunität
sowie Reproduktion und Reparation/Regeneration – wird gefordert. Die Bewerberin/
Der Bewerber soll die Big Data Analysen und Modellierungsansätze der bestehenden
Forschungsverbünde und -initiativen wie das BMBF Förderkonzept Medizininformatik
und die Nachfolge der Exzellenzinitiative unterstützen sowie selbstständig
Forschungsprojekte und neue Verbünde, nationale und internationale Vernetzungen
organisieren. Die Mitarbeit im Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften
(GGL) ist erwünscht.
Insbesondere wird von den Bewerberinnen/Bewerbern – entsprechend der praktizierten
strukturierten Zusammenarbeit der drei mittelhessischen Hochschulen im
Rahmen des Forschungscampus Mittelhessen – die Bereitschaft zur hochschul- und
fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet.
Erwartet werden neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium im Themenkomplex
Bioinformatik bzw. Medizininformatik oder in den Fächern Mathematik,
Naturwissenschaften und Informatik mit entsprechenden Qualifikationen und einer
herausragenden Promotion einschlägige international sichtbare wissenschaftliche
Publikationen sowie nachweisbare Erfolge in der Drittmitteleinwerbung, des Weiteren
der Nachweis einer besonderen pädagogischen Eignung als erforderliche Befähigung,
das Fachgebiet in der akademischen Lehre mit großem Engagement in seiner
vollen Breite zu vertreten. Eine Beteiligung der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers
im Rahmen der medizinischen Ausbildung sowie am Studiengang Bioinformatik und
Systembiologie wird erwartet. Wünschenswert sind Erfahrungen im Bereich der
strukturierten Doktorandenausbildung und in der Nachwuchsförderung. Eine Integration
von Genderaspekten im Bereich von Forschung und Lehre wird ausdrücklich
gewünscht.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen strebt einen höheren Anteil von Frauen im
Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich,
sich zu bewerben. Aufgrund des Frauenförderplanes besteht eine Verpflichtung
zur Erhöhung des Frauenanteils. Die Justus-Liebig-Universität verfolgt auch das Ziel
einer verstärkten Gewinnung von Führungskräften mit Gender- und Familienkompetenz.
Die Justus-Liebig-Universität versteht sich als familiengerechte Hochschule.
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen.
Ihre Bewerbung (keine E-Mail) richten Sie bitte unter Angabe des
Aktenzeichens
K-03/17 mit den erforderlichen Unterlagen, einschließlich aussagefähiger Belege über
Ihre pädagogische Eignung bis zum
20. April 2017 an den
Präsidenten der Justus-
Liebig-Universität Gießen, Erwin-Stein-Gebäude, Goethestraße 58, 35390 Gießen. Zu den Einstellungsvoraussetzungen und erforderlichen Bewerbungsunterlagen
wird empfohlen, unsere Hinweise unter
http://www.uni-giessen.de/stellenmarkt/merkblatt.pdf zu beachten. Bewerbungen Schwerbehinderter werden – bei gleicher
Eignung – bevorzugt. Wir bitten, Bewerbungen nur in Kopie vorzulegen, da diese
nach Abschluss des Verfahrens nicht zurückgesandt werden.
Darüber hinaus erbitten wir zusätzliche Angaben auf unserem Bewerbungsbogen, zu
finden unter
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb11/dekanat/dekanat/ref1. Bitte
senden Sie alles möglichst auch digital auf Datenträger.