An der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität
Jena ist eine
Professur (W2) für Datengetriebene
Glaswissenschaften (m/w/d)
in einem gemeinsamen Berufungsverfahren mit der Bundesanstalt für Materialforschung
und -prüfung (BAM) nach dem Thüringer Modell erstmals zu besetzen.
Verbunden mit der Professur ist die Leitung des Fachbereichs „Glas“ in der Abteilung
5 „Werkstofftechnik“ der BAM.
Wir suchen eine möglichst international ausgewiesene Forscherpersönlichkeit
mit profunden Kenntnissen und Erfahrungen im Bereich der Glaswerkstoffe und
deren datengetriebener bzw. computergestützter Charakterisierung. Im Fokus
wird die datengetriebene Glaswissenschaft stehen, die darauf abzielt, Materialinnovationen
durch die Kombination roboterbetriebener Verfahren der Hochdurchsatzsynthese
mit rechnergestützten Analyse- und Simulationsmethoden
zu realisieren. Ein exzellentes Spektrum an Grundlagenkenntnissen zur Technologie
glasiger Materialien sowie deren Struktur-Eigenschaftsbeziehungen wird
vorausgesetzt. Erfolgreiche Kandidat*innen werden dieses Wissen nutzen, um
aus fundamentalen Kennwerten, Prozessparametern und Struktureigenschaften
neuartige Struktur-Prozess-Eigenschafts-Korrelationen zu erschließen. Mit
diesen Erkenntnissen können Funktions- und Strukturgläser optimiert oder neuartige
Gläser entwickelt werden. Neben der Hochdurchsatzsynthese soll auch
die Nutzung umfassender Datenanalyse- und Modellierungswerkzeuge verfolgt
werden. Hierzu können zum Beispiel Methoden des maschinellen Lernens, Verfahren
zur beschleunigten Simulation relevanter atomistischer Modelle oder
multiphysikalische Techniken zur Beschreibung von Prozessumgebungen und
makroskopischem Materialverhalten genutzt werden, um neue Muster oder Gesetzmäßigkeiten
für die Entwicklung und Optimierung von Glaswerkstoffen zu
erarbeiten. Vorrangig sollen Oxidgläser bearbeitet werden, aber auch metallische
und andere anorganische Gläser sind von Interesse.
Die BAM ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde mit Sitz in
Berlin. Als Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie forscht, prüft und berät sie zum Schutz von Menschen, Umwelt
und Sachgütern. Im Fokus ihrer Tätigkeiten in der Materialwissenschaft,
der Werkstofftechnik und der Chemie steht dabei die technische Sicherheit von
Produkten und Prozessen (siehe
www.bam.de).
Die Professur ist am Otto-Schott-Institut für Materialforschung (OSIM) an
der Universität Jena angebunden und integriert in ein hochattraktives Forschungsumfeld
mit einem Netzwerk aus natur- und lebenswissenschaftlichen
Forschungsgruppen, das sich durch enge Kooperationen von universitären und
außeruniversitären Forschungsinstituten sowie zahlreichen Unternehmen der
Optik, Photonik und Biowissenschaften auszeichnet.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein erfolgreich abgeschlossenes wissenschaftliches
Hochschulstudium v. a. der Fachrichtung Materialwissenschaften,
Physik, oder Chemie, eine qualifizierte Promotion, pädagogische Eignung sowie
eine Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die auch im
Rahmen einer Industrietätigkeit erbracht worden sein können.
Erwartet werden sehr gute, facheinschlägige Publikationen bzw. Patente. Darüber
hinaus werden Führungserfahrung v. a. in der personellen und fachlichen
Leitung von wissenschaftlich-technischen Arbeitsbereichen, Erfahrung in der
Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie Erfahrung in der erfolgreichen
Einwerbung von Drittmitteln erwartet. Die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung
und Mitgliedschaft am Zentrum für Energie- und Umweltchemie (CEEC
Jena), die Beteiligung an aktuellen und zukünftigen koordinierten Verbundvorhaben
der Universität Jena sowie die Bereitschaft zum Ausbau bestehender und
Initiierung neuer Kooperationen wird vorausgesetzt.
Die Anstellung erfolgt an der BAM in einem Beamtenverhältnis bzw. in einem
unbefristeten Arbeitsverhältnis. Erfolgreiche Bewerber*innen werden bei Vorliegen
der Voraussetzungen grundsätzlich eine Besoldung nach Besoldungsgruppe
B 1 BBesO (Direktor*in und Professor*in) erhalten. Eine Beförderung nach Besoldungsgruppe
B 2 BBesO ist zu einem späteren Zeitpunkt bei entsprechender
Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung im Rahmen der zur Verfügung
stehenden Planstellen möglich. Bei Bewerber*innen, die bei der Einstellung die
laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für Bundesbeamt*innen nicht erfüllen,
wird ein außertarifliches Entgelt vereinbart. Die Probezeiten gem. § 34 BLV
und § 31 TVöD sind hierbei zu beachten. Dienstsitz ist Berlin. Die Berufung an
die Friedrich-Schiller-Universität Jena erfolgt in die mitgliedschaftsrechtliche
Stellung nach § 85 Abs. 7 ThürHG. Die Lehrverpflichtung beträgt 2 LVS.
Die BAM und die Universität Jena verfolgen das Ziel der beruflichen Gleichstellung
von Frauen und Männern. Bewerbungen von Frauen werden daher besonders
begrüßt. Darüber hinaus unterstützen die BAM und die Universität Jena die
Eingliederung schwerbehinderter Menschen und begrüßen daher ausdrücklich
auch deren Bewerbungen. Anerkannt schwerbehinderte Menschen werden bei
gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Für Informationen zum Verfahren wenden Sie sich bitte an den Dekan der
Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Hans-Dieter Arndt (
dekanatchemgeo@uni-jena.de). Für Informationen zur BAM wenden Sie sich bitte an
den Leiter der Abteilung 5, Prof. Dr. Robert Maaß (
robert.maass@bam.de) oder
den Präsidenten, Prof. Dr. Ulrich Panne (
ulrich.panne@bam.de).
Bewerbungen in deutscher oder englischer Sprache mit den üblichen Unterlagen
(Anschreiben, detaillierter Lebenslauf, Zeugnis- und Urkundenkopien, Dokumentation
der Lehrtätigkeit mit Evaluationsergebnissen, Publikationsverzeichnis,
fünf ausgewählte Sonderdrucke, Drittmitteleinwerbung, Forschungsagenda)
richten Sie bitte in elektronischer Form in einer Datei im Format *.pdf bis zum
20.02.2022 an:
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dekan der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät
Humboldtstr. 11, D-07743 Jena
dekanatchemgeo@uni-jena.de