Stipendienausschreibung für die Nachwuchsforschungsgruppe
„Erwartungsbildungsprozesse in der Makroökonomik und ihre
Implikationen für Geld- und Fiskalpolitik“ (NFG 025)
am Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften
der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Im Rahmen der von der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) und am Alfred-Weber-Institut für
Wirtschaftswissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg eingerichteten
Nachwuchsforschungsgruppe sind
drei Promotionsstipendien für eine Laufzeit von maximal
drei Jahren zum
1. Juni 2022 zu vergeben.
Mithilfe von empirischen Methoden, Laborexperimenten und theoretischen Modellen soll die
Nachwuchsforschungsgruppe das Verständnis von makroökonomischen Erwartungen
verbessern sowie die Auswirkungen von Erwartungen auf die Geld- und Fiskalpolitik
untersuchen.
Die Promovierenden sollen in ihren Exposés auf zwei der obengenannten Methoden
(empirischen Methoden, Laborexperimenten und theoretischen Modellen) zurückgreifen.
Mögliche Themen für einzelne Dissertationsvorhaben wären:
- Die Reaktion der Erwartungen auf bedeutende negative und positive Nachrichten in
Umfragedaten und Laborexperimenten
- Die Entwicklung und Schätzung von einem neuen Modell der Erwartungsbildung
sowie die Analyse von Geld- und Fiskalpolitische Fragen
- Die Heterogenität der Erwartungen in Umfragedaten und ihre Implikationen für die
Geld- und Fiskalpolitik
Nähere Informationen zu den Inhalten der Nachwuchsforschungsgruppe:
Erwartungen von Haushalten, Firmen und anderen Wirtschaftsakteuren spielen eine
entscheidende Rolle für die Entwicklungen in der Makroökonomie. Die Annahme der
vollständig rationalen Erwartungen, die in den meisten makroökonomischen Modellen benutzt
wird, stimmt allerdings empirisch nicht ausreichend mit den tatsächlichen Erwartungen von
Haushalten und Firmen überein.
Umfragedaten zu Erwartungen führen derzeit zu neuen Erkenntnissen in der
Erwartungsforschung. Hierzu sollen neue Hypothesen zur Erwartungsbildung sowie die
Nachwuchsforschergruppe beitragen. Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei die Analyse
neuer Daten zu Erwartungen, welche während der COVID-19-Pandemie erhoben worden sind.
Dadurch können wertvolle Erkenntnisse zur Erwartungsbildung gewonnen werden,
insbesondere bei der Analyse der Erwartungsreaktionen auf Nachrichten und neuen
Informationen.
Die Hypothese, die aus der Analyse der Umfragedaten gebildet werden sollen, können
anschließend in Laborexperimenten weiter getestet und verfeinert werden. Dafür sollen
Probanden in einer künstlichen, kontrollierten Umgebung Erwartungen bilden. Alle neue
Erkenntnisse zur Erwartungsbildung können dann in makroökonomische Modelle
implementiert werden. Dies soll dazu beitragen, eine robustere Antwort auf u.a. folgende
Fragen zu erhalten: Wie kann die Geld- und Fiskalpolitik die Erholung einer großen
Wirtschaftskrise beschleunigen? Wie kann die Zentralbank die Erwartungen an ihr Ziel
verankern und die Inflation stabil halten? Wie kann eine stabile und niedrige Arbeitslosigkeit
erreicht werden?
Die
Stipendien werden ab Juni 2022 für drei Jahre vergeben. Promovierende erhalten derzeit
eine Förderung in Höhe von 1.450 € (umfasst 1.350 € Grundstipendium,
100 € Forschungskostenpauschale). Zusätzlich können bis zu 100 € Krankenkassenzuschuss
und ggf. Familienzulagen gezahlt werden. Die Laufzeit der Stipendien beträgt max. drei Jahre.
Über die Promotionsstipendien wird nach den Richtlinien des BMBF und den
Auswahlkriterien der HBS entschieden. Bewerber*innen müssen einen überdurchschnittlichen
Studienabschluss und ein gesellschaftspolitisches oder gewerkschaftliches Engagement
nachweisen.
Bewerbungsablauf
Bewerben Sie sich bitte mit den
erforderlichen Unterlagen und mit einem Exposé (max. 10
Seiten), in dem das geplante Vorhaben skizziert und in das Forschungsprogramm der Nachwuchsforschungsgruppe
eingeordnet wird. Hinweise der HBS zur Erstellung des Exposés finden sie
hier. Ein
wissenschaftliches Gutachten ist zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig. Die Bewerbung senden
Sie bitte
bis zum 11. November 2021 ausschließlich über das Online-Bewerbungsportal der
Hans-Böckler-Stiftung. Das Bewerbungsportal ist
hier verfügbar und bis einschließlich zum
11. November 2021 freigeschaltet.
Nach einer Vorauswahl werden die Bewerber*innen von der wissenschaftlichen Leitung der
Nachwuchsforschungsgruppe dabei begleitet, ggf. eine Überarbeitung und Anpassung des
Exposés an die Thematik und die Anforderungen der Nachwuchsforschungsgruppe
vorzunehmen. Das Exposé wird anschließend wissenschaftlich begutachtet. Die Vergabe der
Stipendien wird im Mai 2022 bekannt gegeben.
Fragen zum Bewerbungsverfahren richten Sie bitte an
bewerbung@boeckler.de.
Bei thematischen Fragen können sie sich gerne per Mail direkt an den Leiter der
Forschungsgruppe wenden:
joep.lustenhouwer@awi.uni-heidelberg.de.